Heft 2/2001 - Du bist die Welt


Europas Traum

Ein Dokumentarfilmprojekt

Hito Steyerl


Europa träumt: Zwei Kontinente in Frauengestalt – Asien und der gegenüberliegende – stehen in ihrem Zimmer und streiten um ihren Besitz. Die eine der Frauen hat die Gestalt einer Fremden, die andere – und dies ist Asien – sieht ihr ähnlich. Sie verteidigt ihre Tochter. Aber die Fremde erfasst sie wie eine Beute und zieht sie mit sich fort.

Am Grunde aller Bilder von Europa liegt die Sage einer Frau aus Kleinasien. Sie wird verschleppt, vergewaltigt und verlassen. Nach ihr ist dieser Kontinent benannt. Auch heute leben viele Frauen in Europa, die einiges mit Europa gemeinsam haben. Sie kommen überall her. Wo auch immer sie leben, gehören sie einer Minderheit an. Sie sind hier, weil sie Westeuropa für reich, sicher und friedlich hielten, während es überall auf der Welt Krieg, Armut und Destabilisierung erzeugt. Viele von ihnen sind dem Traum gefolgt, den Europa von sich träumte: dem Traum von Aufklärung, Demokratie und Gleichberechtigung.
»Europas Traum« bleibt wichtig in zweierlei Sinne: einmal als demokratisch-universalistische Utopie, zum anderen aber auch als eurozentrischer Alptraum imperialer Ansprüche, die in Kolonialismus und Rassismus eine lange Tradition haben. Die Antinomien des europäischen Gedankens setzen sich fort: Unterdrückung und Befreiung, Nationalismus und Kosmopolitismus, Aufklärung und Regress, universaler Anspruch und partikulare Realität koexistieren weiterhin. Diese unauflösliche Verbindung zwischen dem europäischen Ideal der Gleichheit und der gleichzeitigen Realität der Ungleichheit ist der Traum, den Europa von sich selbst träumt und der jederzeit in einen Alptraum umschlagen kann.
Der Film »Europas Traum« setzt aus den Berichten vieler Protagonistinnen das gegenwärtige Bild eines geteilten und segregierten Europas zusammen – aus der Sicht vieler verschiedener Europas.

CANTO VI

This is the third city
I have come to this year
with my body skin teeth nails
my black suitcase
a homeland in pieces.
Along an unfamiliar pavement
I hurry to the underground.
And then –
the tide of the escalator
takes over my body and
through the dazzling clouds of neon
I descend
light and transparent
into the underworld.
My golden bough
a crumpled morning paper
smells of lead.

Die Grundlagen der politischen Theorie Europas entstanden auf der Flucht. Viele Hauptwerke der politischen Philosophie und große Teile des europäischen Gedankens wurden von Flüchtlingen entworfen. Etwa der Dichter des Europa-Mythos, Ovid: aus politischen Gründen in die hinterste Ecke des Imperiums nach Dacia verbannt. Marsilius von Padua, der die Volksherrschaft propagierte, fand in Bayern Asyl. Thomas Hobbes: Als Bürgerkriegsflüchtling entwarf er seinen berühmten Leviathan und somit eine konzeptuelle Grundlage für den bürgerlichen Nationalstaat. Karl Marx: Paris, Brüssel, London. Während die gebürtige Polin Rosa Luxemburg den bösartigen Imperialismus der europäischen Nationalstaaten kritisierte, beschrieb Hannah Arendt, nachdem sie aus Nazideutschland floh, das Umschlagen kolonialer und imperialistischer Rassenideologie in faschistischen Terror.

Ein Teppich von Stimmen

Im Gewächshaus von Leiden, NL, sitzt Itandehui Jansen inmitten von Blumen, Palmen, Schmetterlingen an einem plätschernden Springbrunnen. Die Leidener Universität ist nicht nur einer der Orte, an denen der europäische Humanismus geboren und der Gedanke von Aufklärung und Bildung entwickelt wurde. Dort wurden auch die holländischen Kolonialbeamten ausgebildet, bevor sie ausschwärmten, um die Welt zu beherrschen. Die Tausenden von Blumen und Pflanzen, die hier zu kunstvollen und leblosen Szenen arrangiert sind, kommen aus aller Welt, vor allem aus den ehemaligen Kolonien. Die historische Rückseite des blühenden Arrangements besteht aus Ausplünderung, Sklaverei und Blutherrschaft.
Jansen sagt: »Nachdem Theseus Philomena vergewaltigt hatte, schnitt er ihr die Zunge heraus. Dadurch wurde es ihr unmöglich gemacht, das Verbrechen, das ihr widerfahren war, anzuklagen. Aber Philomena fand einen Weg, um ihren Schmerz und die Ungerechtigkeit auszudrücken. Sie lernte, einen Teppich zu weben, auf dem sie nicht nur alles erzählte, was ihr selbst zugestoßen war, sondern auch die Geschichten ihrer Schwestern abbildete.
Kolumbus und seine Männer glaubten, in Indien angekommen zu sein. Seither gab es viele falsche Vorstellungen des ›new found land‹. Eine der ersten war, dass es sich um eine Neue Welt handelte. Sie mag den Europäern neu gewesen sein, aber der Kontinent war schon immer da. Es ist nicht etwa so, wie paternalistische Anthropologen annehmen, dass Native Americans niemals eine Stimme hatten oder gar Menschen ohne Geschichte sind. Denn sogar in den Fällen, wo ihre Zungen durch Assimilationspolitik beschnitten wurden, schafften sie es, sich zu artikulieren.«
Jansens Mutter, Aurora Perez, ist ein aktives Mitglied indigener Menschenrechtsbewegungen. Sie ist eine Mixtec. Als Dienstmädchen in Mexiko City hat sie sich ihr Studium finanziert. Mittlerweile setzt sie sich auf internationaler Ebene für die Rechte der Ureinwohner Amerikas ein. Sie lehrt an der Leidener Universität ihre Muttersprache, jene indigene Sprache, die in Mexiko selbst so gut wie verboten ist. Es gibt Mixtec, die aus Mexiko anreisen, um in Leiden eine Sprache zu lernen, deren lebendige Verbreitung durch multiple Kolonialismen und Politiken der Assimilation gewaltsam behindert wurde.

Can the subaltern speak?´

The Native American voice is there crying out injustice, pain and grief but also hope. The Native American voice has always been there, though nobody ever bothered to listen. Auch Arachne webte die Geschichten der Vergewaltigungen, die Geschichte der Unterwerfung und Unterdrückung in ihre Teppiche. Unter anderen die Geschichte Europas.

In den Räumen der Gruppe Maiz in Linz prangt ein riesiges blutrotes Herz an der Wand. Es ist in zwei Teile zerrissen, die die Umrisse von Europa und Lateinamerika erahnen lassen. »Europa hat uns gefressen«, sagt Rubia Salgado. »Aber jetzt fressen wir Europa. Wir sind gekommen, um es endlich aufzufressen.« Luzenir Caixeta und Salgado schreiben:
»Wir fressen euch schon seit sehr langer Zeit. Jetzt bist du dran. Schon meine indianischen Vorfahren haben euch verspeist, nicht viele von euch, aber doch einige: die braven kämpferischen bewundernswerten unter euch. Anthropophagie. Ja, das Fressen von Menschen. Der bewundernswerten Eigenschaften wegen. Um sich das Bewunderte anzueignen. Nun fehlen die Beine, aber vorher schlucke noch die Sonne in meiner Vagina, die brennt. Schlucke das Sperma deiner Gleichen. Die Schmerzen, die Vergewaltigungen, die vorgespielten Orgasmen, die Narben. Und dann meine unermüdlichen Beine, meine Füße, die Füße meiner Leute schmutzig gerissen hart. Und der Boden unter meinen Füßen, alle Böden, die sie schon berührt haben, alle Wege und Stürze, Kurven und Berge. Komm, trinke aus den Flüssen, die sie schon überquert haben, und vom salzigen Wasser, das brennt und heilt. Und steh auf. Ich bin schon fertig. Was du machen sollst? Nimm dir, was du willst, magst, brauchst, bewunderst. Oder rufe die Fremdenpolizei.«

The labour of love

Migrantinnen, Sexarbeiterinnen, schwarze Frauen, Putzfrauen, Babysitterinnen, Ehefrauen, Asylwerberinnen, Mütter, Akademikerinnen, Töchter. »Es sind die Migrantinnen, die die Arbeit der Liebe machen«, sagen Maiz. »Sie pflegen die Alten, sie hüten die Kinder. Sie bieten Sex an. Sie machen die Arbeit, die sonst keine mehr machen will. Die Arbeit der Liebe ist zu schlecht bezahlt.«
Das ist nicht nur in Österreich der Fall. Dort wird diese Auswirkung internationaler Arbeitsteilung aber nochmals durch die Politik der neuen rechtsrechten Regierung verstärkt. Grace Marta Latigo kommentiert die gegenseitige Abhängigkeit neoliberaler Inklusion und rassistischer und sexistischer Ausgrenzung: »Rassismus steht momentan nicht an erster Stelle der Probleme, sondern die Neoliberalisierung, der Sozialabbau und auch die ›Frauen zurück an den Herd‹-Politik. Mittlerweile haben wir auch ein Gewaltproblem. Früher waren wir eher verbalem Rassismus ausgesetzt. Jetzt ist es ein radikaler, brutaler Rassismus – wir werden bereits gejagt. Was auch ein sehr großes Problem ist, ist der institutionelle Rassismus.«
Im Jahr 2000 besuchen drei »Weise« Österreich. Das Land wird international geschnitten, da es sich eine Regierung gewählt hat, die außerhalb Österreichs als politisch unerträglich empfunden wird. Eine Mitarbeiterin von Maiz ist dabei, als die Abgesandten der EU sich bei lokalen NGOs nach der Situation erkundigen. Die Herren, so sagt sie, seien höflich gewesen, verbindlich und interessiert. Dass auch die Europäische Union massive Abschottungs- und Ausgrenzungsmaßnahmen gegen MigrantInnen implementiert, dass sie gleichzeitig durch neokoloniale Ausbeutung Flucht und Migration hervorruft, sei nicht zur Debatte gestanden.
Demonstration in Linz: Die Maiz-Sambaschule zieht trommelnd und tanzend gegen die österreichische Regierung auf. Die Frauen tragen groteske rosa Herzen auf der Brust. Darauf steht: Österreich wir lieben dich! Und auf der Rückseite: Und wir werden dich nie verlassen!!

3. Oktober 2000

Freude schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, Dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder,
was die Mode streng geteilt.
Alle Menschen werden Brüder,
wo Dein sanfter Flügel weilt.
Beethoven , op. 125/4

Zehn Jahre deutsche Einheit, zehn Jahre Mauerfall. Es wird gesungen – Beethovens Neunte, ein Musikstück, das nicht nur die offizielle europäische Hymne darstellt, sondern auch zur inoffiziellen Hymne der osteuropäischen Umwälzungen wurde. Während 500.000 deutsche Berliner über die neu eröffneten Grenzen zwischen Ost und West strömten, ersetzte Leonard Bernstein in einem in alle Welt übertragenen Neujahrskonzert das Wort »Freude« durch »Freiheit«. Bernstein versammelte ein internationales Orchester, um die neue Epoche per Satellitenübertragung in Ost- und Westberlin auszurufen – mit der Neunten Symphonie. Während die Deutschen eifrig Grenzen überqueren, bleiben die Migranten von dieser Reisefreiheit ausgeschlossen. Der zehnte Jahrestag der deutschen Vereinigung wird vom deutschen Bundeskanzler Schröder in Hannover gefeiert – auf der Expo 2000, jener Monumentalausstellung im Dienste von Technologie, Nation und Kapital, die zeitgleich mit den schlimmsten rassistischen und antisemitischen Exzessen seit Jahren stattfindet.
Christopher Nsoh von der Initiative der Asylbewerber in Brandenburg sagt:
»Wir halten unsere Situation für eine Form der Apartheid. Der ganz legale Rassismus hat uns zu Bürgern zweiter Klasse gemacht, die ständig Angriffen auf der Straße ausgesetzt sind. Aber wir möchten betonen, dass es auch institutionellen Rassismus gibt – in den Gesetzen und Behörden.«
Die Expo wurde um zwei Jahre verschoben – um sie in ein gigantisches Spektakel zur Feier der Ankunft in einem angeblich postideologischen, post-politischen und post-ideologischen Zeitalter zu verwandeln. Währenddessen demonstrieren Flüchtlingsorganisationen vor den Toren der Expo gegen die in den letzten 10 Jahren normal gewordene rassistische Gewalt.
Agnes Khoo:» Obwohl Deutschland sich als weltoffenes Land darstellt, ist es klar, dass Ausländer außen vor bleiben. Europa umgibt sich mit einer Festung. Europa definiert sich selbst als weißes Europa. Es gibt keinen Platz für Farbe oder für schwarze Menschen. Wir haben diese Demonstration organisiert, um unsere Unzufriedenheit mit den rassistischen Gewalttaten in ganz Europa und im Speziellen in Deutschland zum Ausdruck zu bringen.
Europäisches Kapital bewegt sich über die ganze Welt, es wird in die schädlichsten Industrien investiert, in Technologien, die people of color überall in der Welt entwurzeln, vertreiben und zur Flucht zwingen.«

Expo 2000

Der bosnische Pavillon auf der Expo zeigt eine Fototapete der Wasserfälle von Jajce, dort wo Jugoslawien einst erfunden wurde. Das Arrangement zeigt keinerlei Spuren der jüngsten Geschichte, ja wirkt wie eine Demonstration purer Amnesie. Ich frage Aleksandra Djajic nach der europäischen Reaktion auf den Krieg. Sie fragt zurück: welche Reaktion?
Die Expo ist ein Konglomerat aus Nationalismus und Technikeuphorie. Was sich hier abbildet, ist die Neue Weltordnung en miniature. Dort sind Konzerne ebenso wichtig wie Nationen, Staatenbünde oder große NGOs. Politische Äußerung wird auf dem Gelände stark eingeschränkt. Während des Drehs werden wir aus »Bosnien Herzegowina« hinausgeschmissen. Vor der Skyline von Shanghai erzählt Aleksandra die nächste Etappe ihrer Flucht vor dem Krieg in Sarajewo nach Novi Sad.
Warum in Shanghai? Jugoslawien ist auf der Expo nicht vertreten. In Novi Sad gab es jedoch einen Stadtteil, der Shanghai hieß. Dort wohnten hauptsächlich Roma. Er liegt genau zwischen der Raffinerie und dem Heizkraftwerk. Während der Nato-Luftangriffe 1999 wurde die Raffinerie jede Nacht bombardiert. Jetzt ist Shanghai beschädigt und total vergiftet. Die Bewohnerinnen sollen seit Monaten evakuiert werden, aber es geschieht nichts. An einigen Häusern ist auch ein Jahr nach den Luftangriffen Plastikfolie in die Fensterrahmen gespannt. Die neue Art der Kriegsführung wirkt chemisch, ökonomisch und psychologisch. Sie höhlt die Menschen aus: Jahr um Jahr.

Kinder aus Shanghai berichten: » Diese Siedlung wurde von einem Chinesen gegründet, der hierher kam und das Buffet Shanghai eröffnete. Aber er ist schon lange wieder fort. Während des Krieges haben wir jede Nacht im Wald verbracht. Wir hatten schreckliche Angst. Sie haben permanent danebengeschossen. Sie haben die Brombeeren vor der Raffinerie bombardiert. Auch auf Shanghai selbst gingen mehrere Bomben nieder. Ein Mann starb, und ein Junge wurde schwer verletzt. Der Himmel war schwarz, und in der Nacht brannte das Feuer taghell.«

Europas Nachkriegsordnung

Froh wie seine Sonnen fliegen
durch des Himmels prächtigen Plan
Laufet Brüder, eure Bahn,
Freudig wie ein Held zum Siegen.
Beethoven 0p 125/4

Der dritte Teil von Beethovens Vertonung der Ode an die Freude trägt den Zusatz: alla turca. Musikalisch ist dieser Teil an einen türkischen Militärmarsch angelehnt. Türken waren zu Beethovens Zeit modern. Der Text erinnert an die Beschreibung eines Luftangriffes.
Den Plan, eine Vertonung von Schillers Ode zu schreiben, fasst Ludwig van Beethoven mit 19 Jahren, als begeisterter Anhänger der demokratischen Ideale der französischen Revolution. Mit seinem Umzug in die Kaiserstadt Wien beginnt der direkte Einfluss von Politik und Krieg auf sein Werk. Sein Werk »Fidelio« unterhält die Zehntausenden von Aristokraten, Diplomaten, Generäle, Banker, Übersetzer und den restlichen Hofstaat, der auf dem Wiener Kongress zusammenströmt, um die neue Ordnung Europas zu schmieden.
Aber Europas Nachkriegsordnung stellt sich als zutiefst reaktionär heraus. Wien ist voller Geheimpolizei, voll von Spitzeln, Spionen, Skandalen und ressentimentbeladenen Bürokraten. In dieser Atmosphäre entsteht die Neunte Symphonie; als Bearbeitung eines Traumes, der enttäuscht wurde, aber immer noch lebendig ist.
In den fast unbekannten Sätzen 1 & 3 der Neunten Symphonie wird das utopisch-erschreckende Thema der Freiheit bis in seine Abgründe entwickelt: Zweifel und Hoffnung, Euphorie und blankes Entsetzen wechseln einander ab. Abstrakte Freiheit und Terror, so Hegel, durchdringen sich in unaufhörlicher Umarmung. Die Neunte wird nicht nur von der Arbeiterbewegung als Hymne beansprucht – sondern sie wurde auch an Adolf Hitlers Geburtstag gespielt.
150 Jahre nach seinem Tod wird Ludwig van Beethoven von der schwarzen Bürgerrechtsbewegung entdeckt. Aufgrund von Gerüchten über seine illegitime Herkunft und mögliche afrikanische Abstammung wird er wie etwa Haile Selassie und Kleopatra als großer Schwarzer im Rahmen schwarzer diasporischer Geschichtsschreibung gefeiert. Die Neunte wird als triumphaler Choral der Gleichberechtigung interpretiert.

Alle Menschen werden Brüder

»Repatriierung« ist ein Begriff, der nur aus dem zwanzigsten Jahrhundert stammen kann, dem Jahrhundert der ethnischen Säuberung und Vertreibung. Repatriierung – an Orte, die man noch nie gesehen hat, gewaltsame Einordnung in die patrilineare Genealogie der Väter, der Brüder, der Nachbarn und Mörder.
An dem Tag, an dem wir in Shanghai drehen, werden in Novi Sad die Gedenkfeierlichkeiten für die Ermordung von 150 Partisanen, Serben, Juden und Roma durch die deutsche Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges vorbereitet. Auf der Expo in Hannover hat man im futuristischen Rausch ein Shanghai zusammenfantasiert, wie es 2020 aussehen könnte und wo an jedem zweiten Gebäude deutsche Firmenschilder hängen. Siemens – Deutsche Bank – VW.
Wenige Tage nach den ersten Nato-Luftangriffen flieht Aleksandra Djajic aus Novi Sad nach Budapest.
Auf der durch Nato-Bomben zerstörten Donaubrücke ist ein Graffiti hinterlassen: Serbien bis Tokyo. Dann bricht sie ab – ins Leere.