Heft 1/2021 - Geschichte reparieren
„Dear Sister: One might have hoped that, by this hour, the very sight of chains on Black flesh, or the very sight of chains, would be so intolerable a sight for the American people, and so unbearable a memory, that they would themselves spontaneously rise up and strike off the manacles. [...] For, if they take you in the morning, they will be coming for us that night. Therefore: peace. Brother James“
James Baldwin, An Open Letter to My Sister, Angela Y. Davis, 19701
„Wahrscheinlich haben Sie schon viel Post aus der Tschechoslowakei bekommen. Aber es fehlten die Briefe der Leute, die gern ihre Solidarität bekundet hätten, die aber nicht schreiben können, weil ihre Stimme geknebelt ist, weil sie im Gefängnis sitzen, verurteilt oder auf Aburteilung wartend.“
Der ehemalige Gefangene und Exiltscheche Jiri Pelikan 1972 in einem offenen Brief an Angela Davis2
Ich erinnere mich an das Blitzen in den Augen der ansonsten recht grimmigen Pressechefin der Berliner Verkehrsbetriebe, die über den Wettbewerb „Kunst im Untergrund“ wachte, als sie ein Projekt zu Angela Davis entdeckte: Klar habe sie als Schülerin voller Begeisterung der US-Kommunistin eine Postkarte geschickt.3 Das hielt sie jedoch nicht davon ab, die geplante Ausstellung Namibia Today4 von Laura Horelli beinahe zu verhindern – in vorauseilendem Gehorsam, wie uns als kuratorischem Team jenes Wettbewerbs schien, aus dem Horellis Projekt siegreich hervorging.5
Die Arbeit, welche das Augenblitzen hervorrief, nämlich die glasapplizierte Bildcollage Laboratorium der Solidarität des Künstlers Claude Gomis und der Savvy-Kuratorin Saskia Köbschall, enthielt neben zahlreichen Ikonen auch das Porträt von Angel Davis und wurde in einer vielbenutzten Fußgängerpassage über die U-Bahn-Station Kaulsdorf-Nord in Berlin-Hellersdorf installiert. Und sie wurde vergleichsweise wenig vandalisiert.6
Dresdner Bilderstreit und Pegida
Mit dem Artikel „Wende an den Wänden“ in der Sächsische Zeitung zettelte der Kulturwissenschaftler Paul Kaiser 2017 den „Dresdner Bilderstreit“ an. Das regelmäßige Organ des 1961 im sächsischen Freiberg geboren Publizisten ist die stramm-rechte Zeitschrift Cicero, und man tritt ihm sicher nicht zu nahe, wenn man ihm wenig Bezug zu reflexiv-modernen Kunstpraxen sowie nicht gegenständlicher Kunst bescheinigt. Mit unterlegtem Sexismus gegenüber Hilke Wagner, der von ihm so bezeichneten „selbstbewussten“ ersten Direktorin des Dresdner Albertinums, stilisiert sich der geborene DDR-Bürger als Opfer kolonialistischer Gesten: Was früher hier gehangen hat, kann doch heute nicht ganz falsch sein. Andere KritikerInnen unterstellen dem aktuellen Team ausführende Staatsräson und politische Korrektheit. Der Vorlauf einer vermurksten sogenannten Wiedervereinigung und der unaufgearbeiteten Vergangenheit des Kalten Kriegs in Deutschland ist hier nur bedingt als Begründung heranzuziehen: Hier wollen eine Menge Leute Bekanntes wiedersehen und vom Neuen nicht allzu sehr behelligt werden.
Dass die aus dem Westen nach Dresden berufenen Chefs und Chefinnen vielleicht zu massiv aufgeräumt hatten und haben mit alten Positionen, auch um Platz für dissidente Praxen im Osten Europas zu schaffen, wurde in mehreren Runden öffentlich debattiert und durchgearbeitet. Da das Haus allen offenstand, nutzten die Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida) die Bühne, um mit ihren rassistischen Ressentiments an die nationalistisch-regionalen Argumentationsmuster7 anzuschließen: essenzialistische Identitätspolitiken und Opfer(selbst)stilisierungen allenthalben. „Sollte fortan ein Tourist durch die einst der ostdeutschen Kunst vorbehaltenen Räume flanieren, könnte er auf die Idee verfallen, dass es die DDR nie gegeben habe“8, schreibt Herr Kaiser und meint damit eine offiziöse Werkgeschichte der DDR.
Durch Antworten verdeckte Fragen
Diese Ausgangslage fand die neu berufene und im Osten sozialisierte Kuratorin Kathleen Reinhardt vor, als sie ihre taktisch klug positionierte Ausstellung 1 Million Rosen für Angela Davis vorzubereiten begann. Denn „diese vielen gegenseitigen Missverständnisse und Ausblendungen sind zentral“. Promoviert im Fachbereich Kunst Afrikas der Freien Universität Berlin spricht sie über ganz andere Formen von Kolonialisierung und zwar im Namen eines Deutschlands, von dem sich die DDR freizusprechen suchte. Die Finte des außergewöhnlichen Ausstellungsprojekts umgarnt das positive Sentiment gegenüber Angela Davis mit einer um Schwarze Kunst und DDR-Kritik erweiterten Perspektive, um so an „bisher durch die Antworten verdeckten Fragen“ zu gelangen. Während also die Generation Kaiser die eher staatstragenden Angela-Davis-Tafelbilder von Bernhard Franke, Gerhard Goßmann, Paul Michaelis, Egil Røed oder Willi Sitte erinnernd bewundern, welche auf der VII. Kunstausstellung der DDR von Oktober 1972 bis März 1973 im Albertinum zu sehen waren, oder sich an Postkarten und Schallplatten mit und über Angela Davis laben können, kommen sie zugleich nicht umhin, mit dem Widerspruch zwischen der Forderung nach „Freiheit für Angela Davis“ und – etwa in den kontrastierend gesetzten Arbeiten von Gabriele Stötzer oder Nasan Tur – der Vielzahl politischer Gefangener in der DDR konfrontiert zu werden. Sollte die Kunst als politisches Instrument mobilisieren, weiß die aktuelle Ausstellung dies weitaus geschmeidiger, freudvoller und in sich widersprüchlicher zu lösen. Zudem muss die Generation Kaiser feststellen, dass die Schwestern und Brüder von Angela Davis nun mit einer Vielzahl von eigenen Kunstwerken vertreten sind, auch um so noch ganz andere Lücken musealer Geschichtsschreibung aufzuzeigen.
Die antiimperialen und internationalistischen Erinnerungen von in der DDR jung Sozialisierten sind weiterhin wirkmächtig, aber häufig mit einem Helfersyndrom unterfüttert. Man fühlte sich als Teil einer globalen Bewegung und wollte doch die „Fremden“ lieber nicht zu nahe rücken lassen.9 Die halbruinösen Raumfolgen der sanierten Kunsthalle im Lipsiusbau, zwischen Elbterrassen, Kunstakademie und der zuständigen Albertina/Staatliche Kunstsammlungen Dresden gelegen, ist selbst also schon Programm und erinnert daran, wie mühsam „Russen“ und „Amis“ das Land befreiten.
1 Million Rosen für Angela Davis hat „als unabgeschlossener Forschungs- und Verhandlungsraum“ (Kathleen Reinhardt) also eine Vorgeschichte, aus der heraus der mehrfach interventionistische Charakter der Ausstellung deutlich wird. Die „Angelamania“, wie es TIME 1972 nannte, erinnert an die seit 1970 mit Postkarten aufgefüllten Umzugskisten10, welche aus Sachsen nach Kalifornien geschickt worden waren, aber auch an den Jubel vor allem der Jugendlichen, als sie der aus der Haft entlassenen Davis 1972 am Flughafen Schönefeld gewahr wurden, an ihren Auftritt bei den X. Weltfestspielen der Jugend 1973 zwischen anderen kommunistischen Befreiungsbewegungen oder Werner Kohlerts DEFA-Film Für Angela. Man wähnte sich sozusagen auf Du und Du mit der Revolutionärin – GenossInnen duzen sich, mag die Personen auch sonst viel trennen.
„Wenn ich über Dresden spreche, möchte ich darauf hinweisen, dass mein Bewusstsein für Dresden aus der Zeit stammt, als ich in [...] Frankfurt studierte, aber ich habe die Deutsche Demokratische Republik mehrmals besucht. Ich erinnere mich, dass ich nach Berlin fuhr, um die gesammelten Werke von Marx und Engels zu kaufen, denn jeder Band kostete den Gegenwert von damals etwa einem Dollar [...]. Nach dem Ende meines Prozesses besuchte ich viele der Länder, in denen es einflussreiche Bewegungen gab, die meine Freiheit einforderten. [...] Nun, mein Verhältnis zur Vergangenheit, das auch mein Verhältnis zu meiner eigenen Vergangenheit einschließt, ist ein kompliziertes [...]. Wir bewohnen immer die Überreste und die Sedimente der Vergangenheit. [...] ich fand es einmal sehr schwierig, eine Beziehung zur Politik der Repräsentation zu entwickeln, in der mein eigenes Bild eine Rolle spielte.“11
„Der Mythos Angela Davis lässt sich kaum konfliktfrei auflösen“, heißt es zu Recht im Katalogvorwort der Kulturstiftung des Bundes zur Dresdner Ausstellung. Die Heldin des „anderen Amerikas“ wurde von weißen, alten Männern der DDR hofiert12 – doch viele von ihnen waren früher selbst Straßenkämpfer, Widerstandskämpfer, politische Gefangene. „Angela Davis wurde von der Regierung als internationaler kommunistischer Popstar aufgebaut, stilisiert und somit als Bindeglied an diese sich langsam entfernende Generation positioniert“, schreibt die Kuratorin im Katalog und markiert eine für die DDR existenzielle Krise. Während sich die DDR als antirassistischer Staat profiliere und Angela Davis zum Teil der Ikonografie der DDR machte, war Alltagsrassismus in der DDR allgegenwärtig. Deutlich wird in den Katalogbeiträgen Schwarzer Deutscher, welche Kraft sie aus Angela Davis’ Präsenz schöpfen konnten: „Es waren die wenigen Momente in meiner Kindheit, in denen ich spürte, dass Schwarze Leben zählen, wertvoll sind, dass Schwarzen Leben Wert beigemessen wird. Erst viel später habe ich dann die eigentliche Geschichte der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung in der Schule gelernt. Das waren aber weiße Geschichtsnarrative“, schreibt die Kulturwissenschaftlerin Peggy Piesche im Katalog über konfliktöse Erinnerungen. „Einem kleinen Schwarzen Mädchen erzählt man gern, dass man selbst für eine große Schwarze Frau mit noch größerem Afro in der Schule eine Postkarte geschrieben hat.“13
„Irritierend und unbändig, wie ein Teenager“
Neben einer ganzen „Perlenkette“ eingeladener Arbeiten – von Gemälden in Erinnerung an über Bord geworfenen SklavInnen von Ellen Gallagher bis hin zu Laurence Abu Hamdan, der an das DDR-Patent syrischer Folterknäste erinnert – entwickelten Contemporary And (C&), Steffani Jemison, Justin Hicks, Ângela Ferreira oder Lewis Watts neue Werke. Die in Halle geborene Künstlerin Elske Rosenfeld erinnert in ihrer Installation an die Dissidentin Erika Bertold, welche in Opposition zu den ClaqueurInnen spontan Angela Davis umarmte, um so die verklemmte Starbewunderung zu durchbrechen: „Völkerfreundschaft“ gegen das Protokoll.
Angela Davis völlig auf die DDR zu projizieren, wäre jedoch nur die halbe Wahrheit, wurde sie doch auch in den übrigen kommunistischen Ländern Osteuropas wie auch im revoltierenden Westen verehrt. Die Einladungskarte für Renée Greens Archivinstallation Import/Export Funk Office 1992 in der Kölner Galerie Nagel ziert das Doppelporträt Angela Y. Davis (Afro)/Theodor W. Adorno (Glatze) und erinnert daran, dass die kalifonische Revolutionärin 1965 in Frankfurt den Vorlesungen des aus dem kalifornischen Exil zurückgekehrten marxistischen Philosophen lauschte. Ihr Doktorvater Herbert Marcuse hatte dies vermittelt.14 In Frankfurt schloss sie sich dem SDS an und nahm an Protestaktionen gegen den Vietnamkrieg teil. Im Juni 1968 wird sie Mitglied der Kommunistischen Partei der USA. Ihre Zulassung als Universitätsdozentin muss sie gegen eine vom damaligen kalifornischen Gouverneur Ronald Reagan initiierte Kampagne gerichtlich durchsetzen. Ihre Studien und Kampagnen gegen den „gefängnisindustriellen Komplex“ haben große Wellen geschlagen und speisen sich nicht zuletzt aus der Tatsache, dass Davis selbst wohl nur dank der weltweiten Solidaritätskampagnen 1972 der Todesstrafe entronnen war.
Keine Gastarbeit
Wie interveniert man in eine hermetisch abgedichtete und mit gegenseitigen Vorhaltungen gepflasterte Diskurslandschaft, welche die jahrelangen Pegida- und AfD-Paraden, aber auch sich defensiv verschließende Formen des Widerstands etabliert haben? Die seit 15 Jahren erwirkte Praxis der Performancegruppe Gintersdorfer/Klaßen durchbricht die Logik identitärer Selbstpositionierungen auf sehr ungewöhnliche Art. Die Logik von ivorischen Couper-Decaler-Sängern oder Modestars (Franck Edmond Yao, Annick Choco, Gotta Depri, LaToya) trifft queere Selbstbehauptungen (Tucké Royale, Hauke Heumann), musikalisch-performative Exaltiertheit (Ted Gaier) oder tänzerische Eleganz (Montserrat Gardó Castillo). Das ivorische Französisch übersetzen die deutschen KollegInnen auf der Bühne nahezu körperlich, aber manchmal wird die bürgerkriegsgebeutelte Innenpolitik in einer Dringlichkeit diskutiert, welche Vermittlungen ins mehrheitsweiße Publikum hinein gar nicht erst anstrebt.
Das von der Düsseldorfer Theaterleiterin Kathrin Tiedemann klug eingeführte Buch Eleganz ist kein Verbrechen15 navigiert durch ein brüchiges Konvolut mit vollem Körpereinsatz, gleißendem Bühnenlicht und Objekten der an künstlerische Performances erinnernden Alltagsgegenstände. In Weimar wird ein Naziaufmarsch gemeinsam mit dem Publikum noch einmal durchgespielt: Pigmentokratie, fahr aus! Bei skulptur projekte münster 2017 residierte die Gruppe als jazzige Dauersession in einem Off-Theater, um täglich für eine Stunde etwas öffentlich vorzuzeigen.
„Sie kennen die wichtigsten Zug- und Flugverbindungen zwischen Paris und vielen deutschen Großstädten im Schlaf und sind nicht zuletzt Expert*innen, wenn es darum geht, in einem sich immer mehr abschottenden Europa mit Ausländerbehörden gegen alle Widerstände über Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen zu verhandeln“, so Tiedemann. G/K reist durch die Welt oder pendelt zwischen Berlin und den Schwarzen Vororten von Paris, um immer wieder der Logik deutscher Theaterstrukturen und wohlmeinender Festivaleinladungen zu entweichen. „Es wäre schlimm gewesen, wenn unsere Stücke nur in europäischen Ländern gezeigt worden wären, denn dann wären die afrikanischen Teammitglieder zu bloßen Gastarbeiter*innen geworden [...]. Wir wollten unsere Performances durch Publikum in verschiedenen afrikanischen Ländern und auch in verschiedenen Szenen dort, wie Clubs, Theater, Stadtteilzentren, überprüfen lassen, denn häufig berührten wir Themen, die die afrikanischen Zuschauer*innen noch direkter angingen als die europäischen und für die sie Spezialist*innen waren“, wird Monika Gintersdorfer im Buch zitiert.
Tänzerischer Widerstreit
Welche Probleme dem deutschen Stadttheater heutzutage beim korrekten Zeigen von Othello entgegenprasseln, ist für Gintersdorfer/Klaßen nur bedingt von Bedeutung: „Othello ist der berühmteste Schwarze auf den Bühnen des Westens, in Afrika kennt ihn kaum jemand: eine europäische Angelegenheit, bei der das Fremde immer neu interpretiert wird.“ Bei Dantons Tod wird kurzerhand an die erste Schwarze Revolution gegen das Kolonialregime in Saint-Domingue (Haiti) erinnert. Mit Vijay Prashad, Direktor des Tricontinental Institute for Social Research, hieße dies, in einer Internationale des Widerstreits zu denken und handeln, denn die „afroasiatischen und polykulturellen Kämpfe von heute ermöglichen es uns in der Tat, eine Vergangenheit zu erlösen, die von Historikern nach ethnischen Gesichtspunkten zerstückelt wurde“.16
Die Umarmung der Unterdrückten führt zur Atemlosigkeit ebendieser. Wie viele andere setzte auch der Maler und vormaliger Rektor der Hochschule für Bildende Künste in Dresden Paul Michaelis Angela Davis 1972 in Szene. Das Bild wurde zuletzt in einem Betrieb des VEB-Kombinats Robotron gesehen und gilt seither als verschollen: Es verschwand auf dem Weg ins Verwahrungsdepot Schloss Beeskow – vielleicht ein letzter (Befreiungs-)Akt von Angelamania?
[1] https://www.documenta14.de/en/south/25223_they_will_be_coming_for_us_tonight_letters_by_james_baldwin_and_angela_y_davis_with_an_introduction_by_laura_preston
[2] www.zeit.de/1972/31/warum-schweigen-sie-angela-davis/komplettansicht?print
[3] „Seit Januar 1971 verging kaum ein Tag, an dem die DDR-Medien nicht über die inhaftierte Davis berichteten. [...] Arbeiter*innenkollektive sammelten Unterschriften, Wissenschaftler*innen reichten Petitionen bei der US-Regierung ein und Orchester veranstalteten Solidaritätskonzerte. In den Schulen sprachen Lehrer*innen mit ihren Klassen über die Aktivistin [...]. So wird Angela Davis immer wieder als ‚eine von uns‘ angesprochen und das Mitleiden und Mitkämpfen mit ihren Zielen betont.“ (Maria Schubert, Solidarität! Angela Davis und die DDR, im Katalog 1 Million Rosen für Angela Davis.
[4] http://laurahorelli.com/namibia-today, http://laurahorelli.com/namibia-today-2018-katutura-college-of-arts
[5] Vgl. AG Kunst im Untergrund, Mitte in der Pampa/The Middle in Nowhere. Kunst im Untergrund zwischen Hauptbahnhof und Cottbusser Platz 2016–2017. Berlin: nGbK Verlag 2018.
[6] Vgl. Mitte in der Pampa/The Middle in Nowhere.
[7] Kein Wunder also, dass die AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag sogleich eine Kleine Anfrage startete, um ermitteln zu lassen, wie viele DDR-Kunstwerke in den Dauerausstellungen des Albertinums gezeigt würden.
[8] Die in Dresden klug um subkulturelle Projekte der DDR ergänzte Wanderausstellung Geniale Dilletanten wischt er in dem erwähnten Artikel als irrelevant beiseite und macht deutlich, welche Staatsräson er vorzieht.
[9] VertragsarbeiterInnen aus Vietnam oder Mosambik, aber auch die sowjetischen Truppen wurden in separierte Areale verbannt; eine Fraternisierung im Alltag war untersagt. Siehe hierzu Birgit Neumann-Becker/Hans-Joachim Döring (Hg.), Für Respekt und Anerkennung. Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag 2020.
[10] „Das Davis-Archiv ist irritierend und unbändig, wie ein Teenager“, so Jamele Watkins im Katalog. „Im Jahr 1971 ist das Archiv [in der Stanford University] ein Beweis für die transnationale Solidarität, die durch die kommunistische Ideologie verbunden ist (wenn auch mit einigen weißen Retter*innen-Tendenzen).“
[11] Angela Davis im Gespräch mit dem Kurator René de Guzman, abgedruckt im Katalog Angela Davis – Seize the Time.