Heft 3/2012
Ärger, Unmut und Zorn als Antrieb künstlerischer Produktion? In Zeiten, in denen es primär darum ging, sich von allem bislang Dagewesenen mit radikaler Geste abzusetzen, stellte dies nahezu eine Selbstverständlichkeit dar. Zumindest in den Rhetoriken sich abgrenzender, rebellierender Bewegungen mangelte es meist nicht an derlei Affektbekundungen, die sich in erster Linie »gegen« etwas richteten. Seit jedoch die Zeit der unermesslichen Gleichzeitigkeit und neutralisierenden Koexistenz, ja der Allgegenwart unterschiedlichster, teils auch unvereinbarer Stile angebrochen ist, seither kommt diesem affektiven Antrieb eine weitaus bescheidenere Funktion zu. Ärger über etwas künstlerisch zum Ausdruck zu bringen steigert allenfalls den Unterhaltungswert innerhalb der Kunstmarktindustrie. Eine wahrlich aufrührerische Dimension, die in zorniger junger... » weiterlesen
Klangkunstausstellungen 1975–2013
Ein Nachruf anlässlich der Ausstellung »Sound Art« im ZKM Karlsruhe
Martin Conrads
Sound, Art, Vision
Über Anziehung und Abstoßung zweier wahlverwandter Medien
Christian Höller
Leblose Materie?
Nach fünf Jahren Pause fand heuer wieder das Dutch Electronic Art Festival statt – Thema war die Macht und Schönheit der Dingwelt
Nat Muller
Porno for the People
Die Medienwissenschaftlerin Katrien Jacobs und ihre Forschungen zu sexueller Repräsentation und Repression in China
Tim Stüttgen
Von der Notwendigkeit schnellen Agierens
Die syrische Online-Videoszene und ihr Engagement für eine neue Zivilgesellschaft
Charlotte Bank
Gewaltfrei aber actionlastig
Der arabische PC-Spielemarkt ist knapp zehn Jahre alt, doch in der Region werden meist immer noch US-Games gespielt. Eine junge Entwicklergeneration will dem entgegenwirken
Mona Sarkis
Eventarbeit
Die vierfache Matrix zeitgenössischer sozialer Bewegungen
Brian Holmes
Konzentration statt Dispersion
Interview mit der Politikwissenschaftlerin Jodi Dean über die Occupy-Bewegung und die Fallen des »kommunikativen Kapitalismus«
Pascal Jurt, Johannes Springer
»Self # governing«
Cartoon aus der von der Künstlerin herausgegebenen Zeitschrift
Marina Naprushkina
Das getadelte Land
In der israelischen Kunstszene machen sich zunehmend Unmut und Proteste breit – ein Lokalaugenschein
Thomas Edlinger
Aufwertung in Zeiten der Krise
In Russland und der Ukraine nehmen administrative Sanktionen und staatliche Repressionen gegen provokante Kunstformen zu – was dem Status politisch engagierter Kunst durchaus zuträglich ist
Herwig G. Höller
Roma-KünstlerInnen in Ungarn oder: Der Kampf um Anerkennung
Silviu Mihai
Trans*Europa*Lublin
Gedanken zu queer-feministischer Kunst, Aktivismus und politischer Kritik im polnischen Kontext
Katarzyna Winiecka
»Take The Square«
Bildstrecke
Oliver Ressler
Komplexität und Kritik
Eine Modellanalyse anhand von Anatoly Osmolovskys »Rot Front – Leftover«
Harry Lehmann
Ulrike Müller
»Herstory Inventory: 100 feministische Zeichnungen von 100 KünstlerInnen«
Kerstin Stakemeier
»Töten«
Michael Hauffen
Tanja Widmann
»eine von euch«
Ines Kleesattel
»Kabinenschau | Moja Kabina | La mia cabina«
Nora Leitgeb
Rajkamal Kahlon
»Doppelbilder/Double Vision«
Matthias Reichelt
L.A. Raeven
»Ideal Individuals«
Sabine Dorscheid
»La Triennale. Intense Proximité«
Walter Seidl
»Islands of Resistance. Between First and Second Modernity 1985–2012«
Anna Daucíková
Gina Pane
»È per amore vostro: l’altro«
Patricia Grzonka
Andrea Fraser
»Projection«/»There’s No Place Like Home«
Ines Kleesattel
»Getting It Wrong«
Nicola Hirner
Stephan Dillemuth
»Öffentliche Verkehrsmittel«
Carola Platzek
Tiqqun:
Anleitung zum Bürgerkrieg
Hans-Christian Dany
Billy Ehn, Orvar Löfgren:
Nichtstun
Eine Kulturanalyse des Ereignislosen und Flüchtigen
Susanne Karr
Guy Delisle:
Aufzeichnungen aus Jerusalem
Martin Reiterer
Maximilien Le Roy:
Die Mauer. Bericht aus Palästina
Martin Reiterer
Lars Henrik Gass:
Film und Kunst nach dem Kino
Dietmar Schwärzler
Gertrud Koch, Volker Pantenburg, Simon Rothöhler (Hg.):
Screen Dynamics
Mapping the Borders of Cinema
Dietmar Schwärzler