Kameelah Janan Rasheed befasst sich in ihren Arbeiten zumeist mit Text- und Regelsystemen, die sie aus Lehrbüchern bzw. anderen Quellen entnimmt und grafisch gegen den Strich bürstet. Ihre architekturhaft gebauten Textcollagen nehmen häufig einzelne Wörter oder grafische Elemente als Ausgangspunkt und dehnen bzw. fragmentieren diese bis an den Rand der Lesbarkeit. Rasheeds intertextuelle Bezugnahmen auf arithmetische und geometrische Systeme und auf religiöse, afrofuturistische und ökologische Diskurse, stehen im Zeichen einer experimentellen Schwarzen Poetik, die von Nonlinearität und dem Entzug von Regelhaftigkeit geprägt ist. Zuletzt waren Arbeit von ihr in der Ausstellung Cybernetics of the Poor (Kunsthalle Wien, Dezember 2020 bis April 2021) zu sehen.