Heft 2/2022


Hysterien


Gereiztheit und Erregung sind zwei Schlüsselphänomene der Gegenwart, die an einer Vielzahl von Schauplätzen ihr Unwesen treiben. Dabei sind diese Begriffe höchst variabel und dehnbar, wenn man an das weite Spektrum denkt zwischen eklatantem Unrecht, das es legitimerweise anzuprangern gilt, und reflexhafter Abwehr jeglicher als Zumutung empfundener Fremdwahrnehmung. Die Welt, wie sie uns nicht länger gefällt, ist zu einer endlosen Reibungsfläche geworden. Wobei die Reibung, ja das Aufreibende, längst in das wahrnehmende Subjekt hineinverpflanzt ist, während die Ursachen des Sich-Aufreibens mit Vorliebe anderen zugeschrieben werden. Der im Februar vom Zaun gebrochene russische Angriffskrieg verschärft diese Lage noch einmal dramatisch. Zwar besteht kaum Zweifel daran, wer hier Aggressor und wer der Angegriffene ist. Doch die Effekte dieses u... » weiterlesen

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Netzteil


Bloß nicht diese Welt!
Wie DIS in ihrem Film Everything But The World die Geschichte des Sapiens vermessen
Christian Höller

Ölige Themen
Eine Ausstellung im Stavanger Kunstmuseum widmete sich den Komplexitäten rund um das Thema Erdöl
Mirela Baciak

Brüche im Gemeinsamen
Das Stuttgarter Festival Fragile Solidarity, Fragile Connections begab sich auf die Suche nach neuen – und alten – Solidaritäten
Dietrich Heißenbüttel

Eingreifen heißt ordnen
Eine Retrospektive zeichnet Richard Kriesches jahrzehntelange Befassung mit Medienwirklichkeiten nach
Milena Dimitrova

Unberechenbare Andere
Zum Konzept des „nicht-binären“ Computing
James Bridle

 

Hysterien


Hysterische Ökumene
Phänomene und Modelle der Gegenwartsgesellschaft
Marc Ries

Simulacrum: 051822 - ‚Hysteria of the West‘
Annie Kurz

Gegendruck
Über Protestbilder und Bildproteste
Christine Würmell

If you support...
Kateryna Lysovenko

Das ganze Ausmaß der Katastrophe
Gespräch zwischen Nikita Kadan und Noit Banai über Hysterie und Zeugenschaft im Zuge des Ukraine-Krieges
Noit Banai

Direct Approach
Gespräch mit der dänischen Künstlerin Stine Marie Jacobsen über mögliche Entschlüsselungen von Gewalt und Horror
Annie Kurz

Freude schöner Götterfunken
Frankfurter Hauptschule

Vom vielschichtigen Charakter der Empörung
Eine kurze Affekterörterung
Maria Sitte

Spaced Bodies
Im Zwischenraum der Aufführung
Julia Hainz

THE RESILIENCE COMPLEX
Karina Nimmerfall

Jiri Sevcik (1940–2022)
Georg Schöllhammer

Dan Graham (1942–2022)
Helmut Draxler

 

Artscribe


Peter Friedl – Report 1964–2022
Michael Hauffen

Kathmandu Triennale 2022
Amish Raj Mulmi

Dietmar Brehm – Featured Artist Crossing Europe 2022
Georg Schöllhammer

Gruppendynamik – Kollektive der Moderne
Christoph Chwatal

Carrie Mae Weems – The Evidence of Things Not Seen
Marlene Rigler

Warm. Checking Temperature in Three Acts – 18. Tallinn Print Triennale
Fanny Hauser

Hungry for Time. Eine Einladung zu epistemischem Ungehorsam mit Raqs Media Collective
Susanne Neuburger

Ugo Rondinone – Akt in der Landschaft
Christian Egger

Whiteness as Property
Bettina Brunner

Widerständige Musen. Delphine Seyrig und die feministischen Videokollektive im Frankreich der 1970er- und 1980er-Jahre
Melanie Letschnig

 

Lektüre


Harun-Farocki-Institut (Hg.):
HaFI 000–016
Jochen Becker

Eske Schlüters:
Alles kann ein Bild von allem sein
Christa Benzer

Bernd Scherer:
Der Angriff der Zeichen. Denkbilder und Handlungsmuster des Anthropozäns
Peter Kunitzky

Zoran Smiljanic/Ivan Smiljanic und Ryan North/Albert Monteys:
Die Schwarze Flamme und Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug
Der Beginn der faschistischen Gewalt in Triest 1920 Ein Pflichttanz mit dem Tode. Nach dem Roman von Kurt Vonnegut
Martin Reiterer

 


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